Wieso die „Freedom Fighters“ mit viel Aufmerksamkeit fertig werden müssen …

Von Redaktion · · 2018/Mar-Apr

… erklärt Trainer Ronny Kokert.

In ihrem Kampfsportcenter trainieren Sie Flüchtlinge, die „Freedom Fighters“. Im November traten acht von ihnen beim Kickbox-Weltcup-Turnier an. Mit Erfolg?

Ja! Acht Burschen aus Afghanistan und dem Irak haben vier Gold-, fünf Silber- und drei Bronze-Medaillen für Österreich errungen!

Danach gab es viel Aufmerksamkeit – der ORF berichtete positiv über die Freedom Fighters, Harald Vilimsky, ein FPÖ-Politiker, äußerte sich negativ via Facebook-Post. Wie haben Sie das erlebt?

Ich habe dann ein paar Drohbriefe bekommen, aber schockiert hat mich mehr, dass Vilimsky in seiner Eigenschaft als Politiker gepostet hat und die Angst der Menschen vor Kampfsport für politische Zwecke nützen wollte. Aber ich habe die Kraft des Angriffes genutzt, um auf die Erfolge der Burschen hinzuweisen, und das hat uns eine großartige Welle der Sympathie entgegengebracht. Außerdem ist eine Klage in Planung.

Wie sind die Freedom Fighters selbst mit dieser Aufmerksamkeit umgegangen?

Am Anfang haben sie Angst gehabt, dass ich gekränkt wäre und vielleicht deswegen nicht mehr weitermachen würde. Wir haben uns zusammengesetzt, ich habe ihnen vermittelt, wie die Aufregung zustande kam und wie wir sie gemeinsam als Chance nützen können.

Was sind die nächsten Ziele?

Wir werden gerade von vielen unterstützt und trainieren motiviert. Die Spenden werden für die Teilnahme an Turnieren genützt. Die sportlichen Erfolge sind nicht nur mental wichtig für die Burschen, sondern können sich auch positiv auf die Asylbescheide auswirken. Das wird immer noch wichtiger. Gleichzeitig gehen wir gemeinsam auf Lehrstellen- und Wohnungssuche und demnächst werden auch drei der Freedom Fighters selbst als Trainer ausgebildet.

Und wann kommen Frauen dazu?

Das ist schon passiert. Das Team war auch schon immer offen für alle. Seit Kurzem trainiert nun die erste Frau bei den Freedom Fighters. Sie ist eine Powerfrau aus Afghanistan und wir freuen uns über weitere! 

Nachlesen: www.suedwind-magazin.at/neustart-mit-kick

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